Mediterrane Pflanzen pflegen und Urlaubsfeeling genießen

Lavendel, Oleander & Co. sind beliebt. Mediterrane Pflanzen zu pflegen ist nicht schwer, wenn man einige Grundregeln beachtet.


Millionen von Menschen reisen jedes Jahr in südliche Gefilde und verbringen ihren wohlverdienten Urlaub in Italien, Spanien, Portugal, Griechenland oder anderen Ländern rund um das Mittelmeer. Nicht nur Sonne, Strand und Meer begeistern viele Urlauber. Auch die Vegetation und die herrlichen Blumen und Bäume, die im mediterranen Klima wachsen, faszinieren. Viele Gartenbesitzer hätten Lust, einen Olivenbaum, Zypressen oder Zitrusbäume ebenfalls im heimischen Garten anzupflanzen. Vielfach herrscht gleichzeitig Unsicherheit, wie man mediterrane Pflanzen richtig pflegen kann. Glücklicherweise ist es möglich, viele mediterrane Pflanzen auch in Nord- und Mitteleuropa anzupflanzen und den Garten mit südländischen Pflanzen zu veredeln. Dabei muss darauf geachtet werden, den Pflanzen adäquate Wachstumsbedingungen zu bieten. Mit der Anwendung einiger Grundregeln ist es nicht schwer, mediterrane Pflanzen zu pflegen.

Mediterrane Pflanzen pflegen – worauf besonders geachtet werden muss

Wer im eigenen Garten mediterrane oder exotische Pflanzen kultivieren möchte, kalkuliert im Voraus ein, dass diese mehr Pflege und Aufmerksamkeit bedürfen als heimische Stauden oder Ziergräser. Es macht viel Freude, mediterrane Pflanzen mit Liebe und Hingabe zu pflegen und dafür mit üppigen Blüten und sattem Grün belohnt zu werden. Wer mediterrane Pflanzen richtig pflegen möchte, sollte zuerst an das Substrat und die Bodenbeschaffenheit denken. Urlauber schätzen in Mittelmeerländern das ganzjährig milde und im Sommer heiße und trockene Klima. Die Pflanzen im Mittelmeerraum haben sich diesen klimatischen Bedingungen angepasst. Sie benötigen wenig Nährstoffe, jedoch einen durchlässigen und aufgelockerten Boden. Das bedeutet für die Gartenpraxis, dass vor allem trockene Bereiche im Garten geeignet sind, um mediterrane Pflanzen zu pflegen und erfolgreich zu kultivieren.
Das Wissen um die klimatischen Bedingungen in südlichen Ländern impliziert auch, dass Staunässe und zu viel Feuchtigkeit mediterranen Pflanzen nicht bekommt. Vielmehr lieben sie trockene, sonnige und warme Standorte mit viel Sonnenlicht. Während manche Züchtungen bereits winterhart sind, verträgt ein Großteil der Pflanzen auch die Kälte im Winter aufgrund fehlender Winterhärte nicht. Zur Pflege mediterraner Pflanzen gehört daher ebenfalls, kälteempfindliche Gewächse im Winter in einem wärmeren und trockenen Winterquartier zu lagern. Da viele Pflanzen aus dem Mittelmeerraum gern in Kübeln und Pflanzgefäßen aus Ton großgezogen werden, ist es nicht schwer, diese ab Ende Oktober in den Keller oder Wintergarten zu verräumen. Im Frühjahr, nach dem letzten Frost, freuen sich die Gewächse dann auf die ersten warmen Tage.
Grundsätzlich sollten Gartenfreunde bei der Pflege von mediterranen Pflanzen auf ihre Winterhärte und ihren Wasserbedarf achten. Alle Gewächse, die Kälte und Feuchtigkeit schlecht vertragen, sollten generell in Töpfe gepflanzt werden. Dies erleichtert ihre Pflege und ist einfacher, als die Pflanzen in jedem Jahr aus dem Freiland ins Winterquartier umzusetzen. Einen Mittelweg stellt das Einpflanzen von mediterranen Pflanzen mit Kübel im Freiland dar. Die Gewächse stehen in diesem Fall mit ihrem Pflanzgefäß im Sommer im Beet. Im Herbst werden sie gemeinsam mit dem Pflanztopf im Haus vor Frost geschützt. Trotz der wärmeren Sommer und milderen Winter in Mitteleuropa sollten Gartenliebhaber nicht darauf setzen, alle mediterranen Pflanzen ganzjährig im Freiland zu belassen. Eine einzige Frostnacht oder eine längere Regenperiode könnte sonst wunderschöne Pflanzen ohne Vorwarnung absterben lassen.

Mediterrane Pflanzen richtig pflegen: Rechtzeitig ausbringen und anordnen

Die meisten mediterranen Pflanzen lieben Wärme und benötigen wenig Wasser und Nährstoffe. Um einen optimalen Wuchs unter mitteleuropäisch-klimatischen Bedingungen zu gewährleisten, kommt es vor allem darauf an, die Pflanzen frühzeitig als Jungpflanze ins Freiland zu setzen. Vor allem Jungpflanzen haben die Eigenschaft, sich an die Bodenbeschaffenheit, das Klima oder den Feuchtigkeitslevel im Garten anpassen zu können. Durch diese Anpassungsfähigkeit ist es einfacher, mediterrane Pflanzen zu pflegen. Bevor man sich entscheidet, Mittelmeerpflanzen in den Garten zu setzen, sollte man sich ebenfalls mit der Anordnung der Gewächse beschäftigen. Zur typisch mediterranen Gestaltung gehört beispielsweise ein Wasserspiel oder ein Brunnen, edle Pflanztöpfe, Terrakottafliesen, Natursteine und Metallgefäße und geometrische Beete. Ein in dieser Form angelegter Garten wirkt authentisch und versprüht echtes mediterranes Flair.
Solche Gärten sehen nicht nur schön aus! Wurden die Pflanzen in den Beeten und Kübeln mit Bedacht ausgewählt, hat dies zusätzliche Vorteile. Zum einen kann durch eine individuelle Planung der Anpflanzungen erreicht werden, dass der Garten von Mai bis September fortlaufend blüht. Darüber hinaus ist es einfacher, mediterrane Pflanzen zu pflegen, die den gleichen Regionen entstammen. Da die Landmasse des Mittelmeerraums eine Größe von mehr als 1,3 Millionen Quadratkilometern beinhaltet, ist nachvollziehbar, dass sich Bodenbeschaffenheit und klimatische Verhältnisse auch im sogenannten Mediterraneum unterscheiden. Pflanzen können aus diesem Grund in bedingt winterharte Gewächse und in echte mediterrane Gewächse unterteilt werden. Mediterrane Pflanzen zu pflegen ist somit immer individuell. Während ein Olivenbaum Frost bis minus 10 Grad aushält, benötigen Jasminsträucher generell eine Umgebungstemperatur von 10 Grad plus.
Mediterrane Pflanzen zu pflegen und einen Mittelmeergarten anzulegen ist ein Langzeitprojekt! Nach einer Planungsphase beginnt die entscheidende Zeit, in der die Pflanzen anwachsen und sich entfalten. Es empfiehlt sich, im ersten Schritt die Gehölze für den mediterranen Garten zu bestimmen. Zypresse, Pinie oder Olivenbaum gehören zu den klassischen Gehölzen. Die Sicht im Garten fällt beim Betrachter zuerst auf diese Bäume, die mit den Jahren großflächig und imposant wachsen. In die Zwischenräume können kleinere Bäume gepflanzt werden. Mediterrane Gehölze benötigen kaum individuelle Pflege, aber viel Sonne und Licht. Mediterrane Stauden und Blühpflanzen runden das Bild im Garten ebenso ab, wie ein Kräuterbeet oder Gemüsepflanzen wie Paprika oder Zucchini. In Kübel können gleichzeitig Zitrusbäume gesetzt werden.

Mediterrane Pflanzen pflegen – wie Sie Schädlingsbefall vermeiden

Mit dem Beginn der Gartensaison im Frühjahr startet auch die Schädlingssaison. Schädlinge, die Pflanzen aussaugen oder deren Blätter und Blüten fressen, machen auch vor mediterranen Pflanzen nicht Halt. Zur Pflege mediterraner Pflanzen gehört daher in jedem Fall, Schädlingsbefall zu erkennen und zu stoppen. Alle in heimischen Gärten bekannten Schädlinge, wie beispielsweise die weiße Fliege, verschiedene Raupen oder Blattläuse und zusätzlich Krankheiten wie Mehltau sind auch bei mediterranen Gewächsen bekannt. Wer mediterrane Pflanzen professionell pflegen möchte, benötigt vor allem eine gute Beobachtungsgabe. Es lohnt sich, fortlaufend die Blätter und Blüten der unterschiedlichen Pflanzen zu untersuchen. Verklebte Blätter oder dunkle Punkte auf Blättern sind Anhaltspunkte, dass Schädlinge mit ihrem Angriff begonnen haben.
Dass Pestizide nur im Notfall im Garten eingesetzt werden sollten, ist ein ungeschriebenes Gesetz. Vielmehr lohnt sich eine Strategie, bei der die Pflanzen und ihre natürlichen Abwehrkräfte gestärkt und Fressfeinde der Schädlinge in den Garten gelockt werden. Mediterrane Pflanzen zu pflegen bedeutet aus diesem Grund, abgefallene Blätter und Blüten regelmäßig zu entsorgen. Totes Pflanzenmaterial lockt Schädlinge an und kann Pilzen und Krankheiten Vorschub leisten. Werden mediterrane Pflanzen ausreichend gepflegt, ist ein Schädlingsbefall die Ausnahme, da die Gewächse stark und widerstandsfähig sind. Kommt es trotzdem zu einem Befall, muss schnell gehandelt werden.

Dies gilt vor allem für saugende Insekten wie die weiße Fliege oder Blattläuse. Wenn Sie die Pflanze anfallen und den Pflanzensaft saugen, fügen sie ihr viele kleine Wunden zu. Da sich saugende Insekten in der Regel schnell vermehren, können ganze Beete im Nu befallen werden. Gelbtafeln mit Lockstoffen können bei der weißen Fliege eingesetzt werden, um die Population zu dezimieren. Auch natürliche Fressfeinde, wie die Schlupfwespe bei weißen Fliegen oder der Marienkäfer bei Blattläusen sind effektive, natürliche Schädlingsbekämpfer. Zusammenfassend ist es nicht schwer, mediterrane Pflanzen zu pflegen. Die richtigen Wachstumsbedingungen, ein lockeres und trockenes Substrat, Wärme und Licht sowie eine vorausschauende Pflanzenanordnung garantieren, dass man viel Freude an mediterranen Pflanzen hat.

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