Goji-Beeren – Superfood aus Fernost im eigenen Garten

Der Anbau von Goji-Beeren wird immer beliebter, da diesen Früchten viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden.

Bei der Goji-Beere handelt es sich um die Frucht des Bocksdorns. Diese Früchte zählen zu den sogenannten Superfoods, die wegen der zahlreichen gesunden Eigenschaften so begehrt sind. In Asien sind die Früchte des Bocksdorns aber schon seit Jahrtausenden als Heilmittel bekannt. Der immergrüne Bocksdorn ist auch unter der Bezeichnung Teufelszwirn bekannt und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Er wird sowohl als Zierpflanze als auch als Nutzpflanze verwendet und ist in Mitteleuropa inzwischen schon lange heimisch. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass die Goji-Beere zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe bietet. Dazu gehören zum Beispiel nicht nur Vitamin C und Eisen, sondern auch B-Vitamine sowie Carotinoide. Bei den im Handel erhältlichen Goji-Beerenpflanzen handelt es sich immer um Kulturformen, da sich die Wildpflanze als Obstpflanze nicht eignet.

Goji-Beeren im eigenen Garten

Der Bocksdorn ist ein schnell wachsender, winterharter Strauch, der etwa zwei bis drei Meter hoch werden kann und sich dabei auch sehr in die Breite entwickelt. Die langen Triebe hängen in Form von Bögen und die Blätter erreichen eine Länge von bis zu zehn Zentimeter. Sie sind lanzettförmig, dabei ganzrandig und von graugrüner Farbe. Die Blütezeit des Bocksdorns reicht von Juni bis August. In dieser Zeit entwickeln sich zwittrige, fünfblättrige Blüten in rötlich bis violetter Farbe und mit einem glockenförmigen Blütenkelch. Dann entwickeln sich die eigentlichen Goji-Beeren, die eine orange-gelbe oder leuchtend rote Farbe haben, etwa einen halben bis zwei Zentimeter lang sind und eine längliche ovale Form sowie hellbraune Samen haben.

Mit dem wachsenden Bekanntheitsgrad der Goji-Beere steigt auch die Nachfrage nach Pflanzen für den eigenen Garten, um die begehrte Goji-Beere dort selber anzubauen. Damit die Ernte an Goji-Beeren möglichst üppig ausfällt, müssen der Standort sowie der Boden kontrolliert werden, damit die Pflanze auch wirklich gut gedeihen kann und zahlreiche Früchte ansetzt. Goji-Beeren bevorzugen generell einen sonnigen Standort, damit die Früchte ausgiebig reifen und ihre vielen positiven Eigenschaften entwickeln können. Der Boden sollte möglichst durchlässig sein und es empfiehlt sich, den Gartenboden vor dem Einpflanzen entsprechend aufzuarbeiten, um das Anwachsen zu erleichtern. Bei den Anforderungen an die Bodenqualität ähneln die Goji-Beeren dem Sanddorn, da sie ebenfalls mit sehr leichten Sandböden sowie einer hohen Salzkonzentration zurechtkommen.

Wer keinen Garten hat, der braucht auf selbstangebaute Goji-Beeren nicht zu verzichten, denn in größeren Pflanzgefäßen können Goji-Beeren genauso auf dem Balkon oder der Terrasse gut gedeihen. Bei einer Pflanzung in den Garten sollte möglichst das Frühjahr ab Mitte Mai als Pflanzzeitpunkt gewählt werden. Beim Bocksdorn ist zu beachten, dass er sich stark ausbreiten kann. Das trifft vor allem auf die Wildform zu, die sehr schnell und stark wächst. Wenn dies nicht gewünscht ist, sollte man daher vor dem Einpflanzen unbedingt eine Wurzelsperre einsetzen, die zum Beispiel aus einer festen Teichfolie bestehen kann. Empfehlenswert ist eine Tiefe von mindestens 30 Zentimetern, damit sich der Bocksdorn nicht unplanmäßig im Garten entwickeln kann.

Goji-Beeren richtig pflegen

Damit die Goji-Beeren gut anwachsen können, muss nach dem Einpflanzen ausreichend gewässert werden. Ansonsten sind sie nicht aufwendig in der Pflege. Es reicht, wenn die Goji-Beere mit etwas frischem Kompost im Frühjahr gedüngt werden. Damit sich der Strauch kräftig entwickelt und mehrere Triebe wachsen lässt, wird die noch junge Pflanze im ersten Jahr auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten. Dadurch werden sich die Sträucher der Goji-Beeren von unten her gut verzweigen. Im darauf folgenden Jahr kann der Bocksdorn auf fünf bis sechs dickere Triebe ausgelichtet werden. Dieser Schnitt sollte möglichst im Herbst nach der Ernte der Goji-Beeren erfolgen, die meist von August bis Oktober reifen. Dabei werden ebenfalls vorjährige Triebe geschnitten.

Wenn etwa fünf Jahre vorbei sind, können die ältesten Haupttriebe herausgeschnitten werden, um Platz für zwei neue Triebe zu machen, die nachgezogen werden. Wenn man alles richtig gemacht hat und sich viele Goji-Beeren entwickeln, empfiehlt es sich, die tragenden Triebe mit einem Pfahl zu stützen. Es ist auch möglich, die Goji-Beeren an einem Drahtspalier anzubauen. Bei der Befruchtung sind Goji-Beeren sehr unkompliziert, da sie in der Regel sich selbst bestäuben. Allerdings kommt es gelegentlich auch zu Bestäubung durch Insekten. Meist entwickeln sich ab dem dritten Jahr nach dem Einpflanzen die ersten Goji-Beeren, die ein Gesamtgewicht von bis zu einem Kilogramm pro Strauch erreichen können und geschmacklich an Cranberries und Kirschen erinnern.

Goji-Beeren lassen sich vielfältig verwenden. Sie schmecken frisch gepflückt vom Strauch, aber auch in getrocknetem Zustand. Beliebt sind Tees oder Säfte aus Goji-Beeren, aber auch als Konfitüre eignen sich diese Früchte, die sich ebenfalls gut mit anderen Beeren und Kirschen kombinieren lassen. Je nach Geschmack können diese Beeren auch in Soßen, Suppen und Salaten verwendet werden, aber auch im Müsli, in Brot oder Kuchen. Rezepte rund um die Goji-Beere gibt es viele und sicherlich kann man hier auch selber kreativ werden und nach dem eigenen Geschmack die selbst angebauten Beeren verarbeiten und von ihren zahlreichen positiven Eigenschaften, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken können, profitieren.

Goji-Beeren und ihre Wirkung

In Asien werden die Goji-Beeren vor allem getrocknet verarbeitet und sind wegen ihrer vielen bemerkenswerten Eigenschaften beliebt. Seit Jahrtausenden gelten sie dort schon als wichtiges Heilmittel für verschiedene Erkrankungen. Die Beeren werden nicht ohne Grund inzwischen außerhalb Asiens als sogenanntes Superfood bezeichnet, denn sie enthalten viele wichtige Nährstoffe wie zum Beispiel Betain, Aminosäuren, Proteine, Eisen, Zink, Magnesium, Selen, Vitamin A, Vitamin C und Vitamin B2. Außerdem haben sie eine besonders hohe antioxidative Wirkung. Mit diesen vielen Nährstoffen und ihrer besonders hohen Konzentration übertrifft die Goji-Beere deutlich alle anderen Früchte. Mittlerweile hat sich der gute Ruf dieser Beere schon weit über die Grenzen Asiens verbreitet und Studien haben sich intensiv mit der Wirkung der Frucht beschäftigt.

Die vielen wertvollen Nährstoffe, die in der Goji-Beere enthalten sind, werden auch durch aktuelle Untersuchungen belegt. In einer Studie, die in den Niederlanden gemacht wurde, konnte festgestellt werden, dass sich durch die Goji-Beere unter anderem das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um 27 Prozent reduzieren lässt. Das ist aber noch nicht die einzige positive Wirkung, die durch die Goji-Beere hervorgerufen werden kann. Sie kann nämlich auch bei der Prävention von Krebs und Arthrose sowie bei der Behandlung von Infektionen eingesetzt werden. Weitere Gebiete, bei denen die Goji-Beere einen positiven Einfluss nehmen kann, sind die Behandlungen von Glaukomen, Bluthochdruck und Blutzucker sowie von Alzheimererkrankungen. Das macht die Goji-Beere zu einem beeindruckenden Superfood, was diese Bezeichnung wirklich verdient.

Neben dem hohen Gehalt an wichtigen Vitaminen, wird die Goji-Beere in Asien auch als Aphrodisiakum verwendet. Da der Bocksdorn zur Familie der Nachtschattengewächse gehört, hielt sich lange die Behauptung einer Studie aus dem 19. Jahrhundert, dass in den Goji-Beeren das Gift Hyoscyamin enthalten sei, was bei Nachschattengewächsen häufiger vorkommt. Diese Behauptung konnte in neueren Untersuchungen allerdings nicht belegt werden. Generell handelt es sich bei dem Strauch der Goji-Beere um eine sehr robuste und anspruchslose Pflanze. Diese Eigenschaften haben bereits dafür gesorgt, dass er zu einer beliebten Pflanze für die Straßenbegrünung wurde. Daher ist der Bocksdorn häufig auf den Mittelstreifen von Autobahnen vorzufinden, wo er als immergrüner und winterharter Strauch sich ausbreiten darf.

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